20061031
/Patt Patt Paroubek/
"Damit gerät ČSSD-Chef Jiří Paroubek zunehmend ins Abseits. Die Sozialdemokraten sind die einzigen, die sich Neuwahlen entgegenstellen. Sollten sich die übrigen Parlamentsparteien nun darauf einigen, könnte die ČSSD schachmatt gesetzt werden. Paroubek, der in den eigenen Reihen immer stärker unter Druck gerät, räumte gestern ein, die Politik der ODS sei derzeit „nicht allzu sehr auf eine Große Koalition“ eingestellt." Somit kommt Hoffnung auf, dass endlich nach fünf Monaten ohne ordentliche Regierung mittels Neuwahlen erstens eine stabile Regierung geschaffen werden kann, und dass der "Kontruktionsfehler" von 200 Sitzen im Parlament (und somit der Möglichkeit der Pattsituation der politischen Lager) mittels Verfassungsänderung behoben wird.
Links: taz - Wahlsieg für Konservative
Tschechien Online - Kommunisten und Volkspartei unterstützen Vorstoß der ODS
Die Presse.com: Konservative erobern Senat
20061029
meat puppets
Wieviele Tschechen mit dem Versuch mittels einer brennenden Puppe auf dem Wenzelsplatz gegen «muslimischen Hass» zu protestieren, aus der "Seele gesprochen wurde" ist schwer zu sagen. Was aber beide gemeinsam haben ist ein Stereotyp von Ihnen, der in Tschechien sich aber langsam auflöst, bei den Deutschen schneller als bei den Moslems.
20061025
/Lager Lager Lager/
Und genau jetzt nach der „superbedeutenden Meinungsumfrage“ und dem "Signal für Taubblinde" hat scheinbar ein Abgeordneter der Sozialdemokraten (CSSD) die Fraktion verlassen. Wer eher misstrauisch ist, wird natürlich vermuten, dass der Abgeordnete Michal Pohanka das politische Lager wechseln wird und dass er dieses nicht aufgrund von Selbstlosig - und Uneigennützigkeit macht. Wer also "böse" ist, sieht hier:
- geheime Absprachen
- Stimmenkauf
- Versprechen auf eine große Karriere,
also die "übliche" Korruption in einem postkommunistischen Land.
Wer es nicht so sieht, spricht wohl eher von "politischer Vernunft", würde vielleicht Präsident Klaus sagen...
... auf in die nächste Runde!
Links:
Die NZZ berichtet von "Tschechiens Bürgerliche im Vormarsch"
Artikel zu den Wahlen: "Konservative in Tschechien vorn" aus nachrichten.ch und "Senats-Stichwahl in Tschechien notwendig" aus Netzeitung.de
20061024
´Sozialer Kampf der Völker... uhähhh´
weitere Statements aus der Jungen Welt.
20061020
/shortnews/
- Ruf nach Neuwahlen wird lauter - Nach den Konservativen und den Christdemokraten wollen nunauch Grüne erneut abstimmen - nur die Linksparteien sind dagegen... (mehr) aus derstandard.at
- Autoindustrie kurbelt Konjunktur in Tschechien an - Die Autoindustrie in Tschechien entwickelt sich immer mehr zum Konjunktur-Motor der Wirtschaft. Wie der Branchendienst "PS Automobilreport" heute meldet, sei die Produktion in den ersten neun Monaten des Jahres um 49,75 Prozent auf 631 005 Einheiten angestiegen. Der Export konnte sogar um 54,97 Prozent auf 582 128 Fahrzeuge zulegen. (mehr) aus Autopresse.de
- Tschechien erhebt ab 2007 Lkw-Maut - Die LkW Maut in Tschechien soll durchschnittlich 14 Cent pro Kilometer betragen. Sie ist für 2007 geplant und gilt für Lastwagen mit einem Gewicht von mehr als 12 Tonnen. (mehr) aus mdr.de
- Schuldenlast der Kommunen in Tschechien wächst - Prag hat die meisten Schulden, fünf Prozent der Gemeinden haben ernste Zahlungsschwierigkeiten... (mehr) aus Tschechien-online
- Einzelhandelsumsätze in Tschechien steigen langsamer - Die Einzelhandelsumsätze sind im August in Tschechien zwischenjährig um 6,1 Prozent gestiegen. Im Vormonat waren es nach den umgerechneten Daten noch 6, 8 Prozent. (mehr) aus Tschechien-online
- In Prag beginnt Internationales Musikfilm-Festival - Mit einer Ehrengala für den amerikanischen Forscher und Filmemacher William Ferris (Foto) hat am Mittwoch in Prag der dritte Jahrgang des internationalen Musikfilmfestivals MOFFOM (Music on Film - Film on Music) begonnen. (mehr) aus Tschechien-online
/Wahlboykott?/
Über die bevorstehenden Kommunal- und (Teil)Senatswahlen in Tschechien berichtet ausführlich Hajo Schmidt-Knopp im "Oberpfalznet". Unter der Überschrift "Prüfstein für das Vertrauen in die Politiker" werden noch einmal die aktuellen Hintergründe bei der Problematik einer stabilen Regierungsbildung analysiert.
Auf die Problematik der Regierungsbildung haben die Wahlen nur in so fern Auswirkung, dass der eigentlich wenig einflussreiche Senat, das Zünglein an der Waage bei den nächsten Präsidentenwahlen sein kann, in dem die Konservativen noch nicht die Mehrheit haben. Für Präsident Klaus kann das Votum schon eine Vorentscheidung über sein weiteres Schicksal bedeuteten.
Spekuliert wird auch darüber, ob die Tschechen, die Wahl, aufgrund der derzeitigen unbefriedigenden Situation, boykottieren werden. Da aber bei vorherigen Umfragen eine Wahlbeteiligung von 70% vorrausgesagt wird, erweist sich dieses Überlegung wohl als falsch. (mehr)
Links: Radio Prag - Artikel zu den Parlamentswahlen im Juni
Der Präsidentensitz - Die Prager Burg
Die Parteien im tschechischen Parlament
20061019
/Vom Postkommunismus zur Postdemokratie und zurück/
Diesem Thema widmen sich nur die linken Tageszeitungen "Junge Welt" und "Neues Deutschland".
Neues Deutschland spricht von purem Antikommunismus und setzt dieses Verbot in einen europäischen Kontext, das scheinbar ein Schema für die Benachteiligung der Linken/Kommunisten (Antikomminismus) belegen soll: "Antikommunismus in Europa ist so ungewöhnlich nicht. Der Europarat beispielsweise hat im Januar 2006 eine Resolution über die »Notwendigkeit der internationalen Verurteilung der Verbrechen totalitärer kommunistischer Regime« angenommen." Und verweist auf die Opferrolle der Antikapitalisten: "Die Wahrheit sei, dass die Angriffsziele des Antikommunismus nie Diktaturen oder Verstöße gegen die Menschenrechte waren, sondern immer die Linke, die Arbeiterbewegung, jeder, der Kapitalismus und Imperialismus in Frage stellt." So wird am Ende festgestellt, dass es sich "nachweislich argumentativ" um eine politische Entscheidung handelt - scheinbar klar im Sinne des bekannten Klassenkampfes.
Die Junge Welt geht noch einen Schritt weiter und stellt den Verbotsgrund die Abschaffung des Privateigentums als demokratischen Mittel dar, denn: "Die private Aneignung des Volkseigentums, die den Wesensinhalt des konterrevolutionären Umsturzes 1989 ausmachte, war ein auf dem Rücken der Bevölkerung vollzogener, in jeder Hinsicht undemokratischer Akt."
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet über ein Possenspiel aus der Abteilung "Nepper, Schlepper, Bauernfänger" (zum Quadrat), das "vier Personen, die innerhalb der Partei oder als Mitarbeiter führender sozialdemokratischer Politiker zu Macht und Einfluß gelangt waren," lieferten. Unter Ihnen befindet sich auch der ehemalige Leiter des Büro der damaligen Ministerpräsidenten Gross und Paroubek (beide CSSD).
20061016
/Eine heilige Bier-Allianz/
Die Europäische Union schlägt nun vor, die Biersteuer, mit einem Steuersatz von 1992 belegt, anzupassen sprich zu erhöhen. Und genau dagegen hat sich der tschechische Aussenminister Alexandr Vondra an Irland gewand und eine "Bier-Allianz" zur Rettung er niedrigen Biersteuer vorgeschlagen. "Tschechen und Iren sollten für ihre ´gemeinsame Sache´ kämpfen - die Aufrechterhaltung der bisherigen Versteuerung von Bier, die die EU zu erhöhen plane." Denn Irland hat nach Tschechien, den zweitgrößten Bierverbrauch/Kopf in Europa. Das Bier hier zur Aussenpolitik gehört, unterstreicht nur seine Bedeutung für den "inneren und äußeren tschechischen Frieden" ...
Link: Radio Praha - EU-Biersteuer: Tschechische Brauereien sehen Nationalgetränk bedroht
Evolution - Warum wir sprechen können, aber beim Biertrinken schweigen müssen
Bierportal.de - Bierverbrauch Europa Stand 2004
20061013
/Vergessene Prager Fotografin/
/Mr.Brown v Praze.../
Links: funky stuff
godfather of soul
20061012
/Alter Maulwurf.../
Links: Wikmaulwurf
Zdenek Miler
Märkische Allgemeine (Potsdam): Glückwunsch Kretek!
/Die Kunst, sich selbst und die Welt besser zu machen.../
Die derzeitigen taktischen Machtspiele aller Parteien wird als "Vergewaltigung der Verfassung" empfunden und man hofft, dass sich die derzeitigen verantwortlichen Politiker einen Leitspruch von Vaclav Havel zu Hezen nehmen würden:
"Lehren wir uns selbst und andere, dass Politik nicht nur die Kunst des Möglichen sein muss, besonders wenn man darunter die Kunst der Spekulation, des Kalküls, der Intrigen, geheimer Verträge und pragmatischen Manövrierens versteht, sondern dass sie auch die Kunst des Unmöglichen sein kann, nämlich die Kunst, sich selbst und die Welt besser zu machen."
Links: Zitate von Vaclav Havel
Rede des Präsidenten der Tschechischen Republik, Václav Havel, zum tschechisch-deutschen Verhältnis, gehalten am 17. Februar 1995 im Karolinum zu Prag.
/Tschechien bleibt weiter unregierbar/
Deutsch-Tschechische Verbrüderung - im kleinen Rahmen
20061011
/shortnews/
- "Studie über das Konsumpotenzial der Märkte Tschechien und Slowakei" der Wirtschaftskammer Niederösterreich zeigt, dass die alltäglichen Verflechtungen größer sind als man allgemein denken könnte. (mehr) aus wko.at - (die Studie zum Download)
- Radio Vatikan freut sich schon auf den Papstbesuch im wohl am meisten säkularisierten Land Europas. Wie die Tschechen wohl einen deutschen Papst begrüßen werden, wird im September 2007 in Prag und Stara Boleslav zu sehen sein. (mehr)
- Gericht stoppt Errichtung des neuen Mautsystems der Firma Kapsch in Tschechien. Der gescheiterte Konkurrent Autostrada hatte dem Prager Verkehrsministerium unsauberen Wettbewerb vorgeworfen und vor Gericht eine einstweilige Verfügung erwirkt... (mehr) aus derStandard.at
- In Tschechien hat die Minderheitsregierung der konservativen Bürgerpartei von Ministerpräsident Topolanek ihren Rücktritt erklärt... (mehr) aus Vorarlberg Online
- Temelin-Gegner in Österreich hoffen auf neue Regierung. Ein ständiger Reibepunkt in den Beziehungen zwischen Tschechien und seinen deutschsprachigen Nachbarn ist das Atomkraftwerk Temelin. Die vereinbarten Sicherheitsauflagen für Temelin seien von Tschechien noch immer nicht erfüllt, meinen Kritiker ... (mehr) aus den Oberösterreichische Nachrichten
- Verlagerung von Dienstleistung aus dem Ausland nach Tschechien gewinnt immer mehr an Bedeutung... (mehr) aus der Prager Zeitung
- Prag gerät zusehends in den Fokus risikoscheuer Investoren. Aufgrund eines robusten Wachstums und stabilen politischen Verhältnissen (trotz fehlernder "ordentlicher" Regierung) werden vor allen Dingen deutsche Immobileinfonds angezogen ... (mehr) aus dem Handelsblatt
- Der Prager Bürgermeister plädiert für ein Referendum über die Frage, ob 2016/2020 Olympische Sommerspiele in Prag stattfinden sollen... (mehr) aus Tschechien Online
20061010
Fatales Rechtsverständnis der CSSD
Die NZZ schreibt: "Der Fall, dessen Streitsumme mittlerweile in die Millionen geht, offenbart ein fatales Rechtsverständnis und üble politische Praktiken" Der Anwalt verklagt die CSSD, die nun zu einer Verleumdungskampagnie überging: "Der Sozialneid, die von tschechischen Intellektuellen tagtäglich hingebungsvoll verspottete nationale Charaktereigenschaft, wurde gegen Altner mobilisiert: «Seht her», wurde dem schlecht verdienenden Bürger zugerufen: «Wir haben ihm 16 Millionen gegeben, mehr, als ihr je sehen werdet, und er ist nicht einmal zufrieden damit.»
Hier zeigen sich meiner Meinung nach die Nachwirkungen einer postkommunistischen Gesellschaft, deren Eliten größtenteils in Ihren Positionen verblieben, die oft nur von Rot (Komministen) zu Rot (Sozialdemokraten) gewechselt sind, aber Ihr Verständnis von Politik und Machtausübung die alte Grundmentaltität "Recht ist so lange gültig, als es den Mächtigen dient" weiterhin beherzigt.
Der Versuch der Rechtsbeugung einer (Ex-)Regierungspartei, zeigt, dass es noch ein weiter Weg ist, bis auch die "Regierenden" lernen müssen, dass Demokratie, die (All)Macht des Stärkeren versucht auszuschließen, um dem Schwächeren zu seinem Recht zu verhelfen.
Links: Artikel in tschechisch aus Novinky.cz
CSSD - sozialdemokratische Partei Tschechiens
Reise ins tschechische Bäderdreieck
Über die alte KurherrlichkeitBöhmens:
"Auf einer Reise ins tschechische Bäderdreieck gibt es viel Nostalgie für wenig Geld. Eine Bildergalerie" aus Die Zeit
20061009
/shortnews/
- Skoda - zweitgrößter Autoimporteur in Deutschland (mehr...) aus finanznachrichten.de
- Grenezüberschreitende Kooperation der Fachhochschule Krems mit der Akademie Nov Hrady NÖN
- "VIA CAROLINA" zwischen Deutschland und Tschechien eröffnet (mehr...) aus Autosieger.de sowie aus Oberpfalz.net
- Tschechiens Handelsbilanzdefizit im August ausgeweitet (mehr) aus manager magazin
- Deutliches Sinken der Verbraucherpreise (mehr) aus manager magazin
- Protest gegen Atomkraftwerk Temelin in Österreich (mehr) aus nachrichten.at
- Geringer Arbeitlosenquote im September (mehr) aus vwd.de
- Internationales Intellektuellen-Treffen zur Globalisierung in Prag (mehr) aus Zentralschweiz online
20061006
Arbeitskräftemangel Tschechien
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung befasst sich mit der Situation auf dem tschechischen Facharbeiter/Spezialistenmarkt und dem derzeitg damit verbundenen Mangel an hochqualifizierten Arbeitnerhmern und an Unternehmern.
"In Tschechien fehlen Ärzte und hochqualifiziertes medizinisches Personal, IT-Spezialisten, Manager und Unternehmer sowie Fachkräfte in der Elektro- und Elektronikbranche und Maschinenbauingenieure. Es sind die gleichen Arbeitskräfte, die auf dem tschechischen Arbeitsmarkt benötigt werden, die von westeuropäischen Arbeitgebern gesucht - und abgeworben werden. Das osteuropäische Land bekommt ein Problem, berichtet die Internet-Seite Euractiv.com."
Bei der Suche nach Gründen spielt nicht nur Geld eine Rolle, aber scheinbar eine nicht zu unterschätzende:
"Die Studie untersucht auch die Beweggründe der hochqualifizierten tschechischen Arbeitskräfte, die im westlichen Ausland, wie den alten Mitgliedstaaten und den Vereinigten Staaten, nach Arbeit suchen. Nach Ansicht der Autoren sei das Lohnniveau nicht entscheidend. Dieses Kriterium spiele eher für die mittel- und geringqualifizierten Arbeitnehmer eine Rolle, während für die untersuchte Zielgruppe eher Erfahrungen und der Wissenserwerb im Mittelpunkt stünden.
Dennoch betont die Studie von RILSA auch die Bedeutung finanzieller Beweggründe. Im Hinblick auf internationale und tschechische Studien zieht diese Studie den Schluß, daß ein Einkommen im Ausland, das das Niveau des tschechischen Einkommens um mindestens das Dreifache übersteigt, für einen Weggang ausschlaggebend ist. Aber auch schon bei einem nur doppelt so hohen Gehalt würde eine Abwanderung in Erwägung gezogen. Ein Vergleich zeige, daß die reale Kaufkraft tschechischer Spezialisten etwa 40 Prozent der Kaufkraft hochqualifizierter Arbeitskräfte aus den alten Mitgliedstaaten ausmache. Der Lockruf des Wetens bleibt deutlich zu hören."
Laudatio auf Vaclav Havel
Der wohl beliebtest Tscheche nach Pan Tau ist Vaclav Havel. Zur Verleihung des Regensburger Brückenpreises am 24.09.2006 hielt Dr. Norbert Lammer, Bundestagsabgeordneter, die Laudatio. Leicht pathetisch wird Vaclav Havel, seiner großen Beliebtheit und der großen Anerkennung in Deutschland entsprechend, empor gehoben: "Können Schriftsteller die Welt bewegen? Der Dichter und Bürgerrechtler aus Prag hat sie verändert. Mit Mut und Geist – ohne Guillotine."
Und führt weiter aus:
"Vaclav Havel ist die leibhaftige Verbindung zwischen Geist und Macht, zwischen Wahrheit und Wirklichkeit, Vergangenheit und Zukunft, dem alten Europa und dem neuen Europa, Totalitarismus und Demokratie, zwischen Deutschland und Tschechien allemal. Er verdeutlicht die notwendige, oft verdrängte Verbindung zwischen der politischen Verfassung Europas und den kulturellen Grundlagen dieses Europas." Sollte es also bei der nächsten Bundepräsidentenwahl zu unvorhergesehenen Pattsituationen kommen, so könnte Herr Lammert wohl auf Vaclav Havel, den Brückenbauer, zurückgreifen.
Ein Auszug der Rede ist im Rheinischer Merkur zu finden.
Die Freie Presse berichtet vom Meister der Samtenen Revolution und schreibt: "Bis zum Ende seiner Amtszeit (als Präsident, Anm.) 2003 blieb Havel ein Gefangener seiner Rolle als Galionsfigur. Nicht umsonst nennt sein Biograph John Keane ihn einen „tragischen Helden“, der hin- und hergerissen zwischen Glücksmomenten und tiefer Verzweiflung wie ein Philosophenkönig auf der Prager Burg residierte. Havel selbst hält sein Agieren auf diplomatischem Parkett im Nachhinein für einen „kleinen Irrtum der Geschichte“.
Und genau das macht Ihn wahrscheinlich so sympatisch, dass einer ein solches Amt, besonders in jener Zeit, mit soviel Erfolg und Anerkennung meistert und am Ende sagt, es handelte sich wohl um einen kleinen Irrtum der Geschichte. "Macht" nicht aus Gründen der Macht wegen, das unterscheidet Ihn zu den Stoibers und Klaus dieser Welt (der Politik).
Some more Laudatiati: Oberpfalznet zum 70. Geburtstag von Vaclav Havel (von Hajo schmidt-Knopp)
Links: Havelpedia
CzechPortNews
- Über die derzeitige politische Pattsituation und das Scheitern der Regierung Topolanek mit der kürzesten Amtszeit einer tschechischen Nachwenderegierung berichtet Neues Deutschland
- Ende der Passkontrollen zwischen Tschechien und Deutschland Ende 2008 (Tagesspiegel/Berlin)
- Zum gleichen Thema im Handelsblatt
- "Es wäre eine "große Enttäuschung" für die Tschechen, wenn die Kontrollen dort nicht pünktlich im Herbst 2007 abgeschafft würden, meinte der tschechische Innenminister Ivan Langer" aus N24
- Der Raum zwischen Deutschland und Tschechien wird kürzer - dank der großartigen Erfindung "Autobahn" - Bayern feiert den "Fortschritt". aus Bayrischer Rundfunk-online
- Erwin Huber Bayrischer Wirtscahftsminister plädiert dafür, dass die Bayern mehr Tschechisch lernen sollten. aus Frankenpost
CzechPortCurious:
- Dass Dolly Buster nicht nur nach einem Klonschaf benannt wurde, sondern sich als solches auch gebärdet, zeigt Ihr neuester Versuch der Reihe "Inspiraion Pornodreh". Nach dem Ausflug ins deutsche Dschungelcamp und dem Versuch ins Europäische Parlament zu kommen, heisst das heutige Kapitel: "Pinsel statt Porno", der Spiegel berichtet... ausführlich...
politische Kultur Tschechien -Deutschland
Zur derzeitigen politischen Siutation der ost- und mitteleuropäischen Staaten gibt es ein interessanten Beitrag bei mdr-online.
Im Gegensatz zu Polen und Ungarn, wo handfeste Skandale die derzeitige politische Landschaft erschüttern, scheint das tschechische Beben eher am Konstruktionsfehler der Sitzverteilung im Parlament und am uneindeutigen Votum der Wähler. Dass, unter kategorischem Ausschluss der Kommunisten, eine Pattsituation entstanden ist, rührt von der geraden Zahl von Sitzen im Tschechischen Parlament und dem Willen der Wähler.
Ausserdem ähnelt die Parteienlandschaft stark der deutschen Parteienlandschaft. Im Gegensatz zu anderen postkommunistischen Länder Mittel- und Osteuropas wurden die Kommunisten bis heute nicht an der Regierung beteiligt (Ungarn/Polen). Dieses ist auch in Deutschland auf Bundesebene noch nicht erfolgt. Auch gibt es in Tschechien eine mit der in Deutschland vergleichbaren Partei Bündnis90/DieGrünen, "Strana Zelenich", so dass sich tschechische und deutsche politische Kultur sich näher sind als die tschechische mit seinen östlichen Nachbarstaaten.
Einen kurzen Überblick über die derzeitigen politischen Krisen der neuen EU-Länder liefern die OÖNachrichten, mit einem interessanten Leserkommentar, der das Problem eher im Verhältniswahlrecht sieht und eine Änderung zum Mehrheitswahlrecht fordert - auch für Österreich und Deutschland.
20061005
CzechPort - online
Dass viele Deutsche nicht wissen, dass Karl Gott (cz: Karel Gott) immer noch kein Deutscher ist, ist nicht neues.
Neu dagegen auch nicht die Bewunderung für Vaclav Havel den ehemaligen tschechischen Disi- und Präsidenten Tschechiens/Tschechoslowakei. Während Herr Gott nur im deutschsprachigen Raum zu Ruhm gelangte, ist Vaclav Havel eine weltweit anerkannte Persönlichkeit.
Der Stern titelt passend "Ein Popstar der Politik wird 70", der Höhen und Tiefen durchschritten hat, aber immer noch zu den beliebtesten Tschechen weltweit gehört. Seine Beliebtheit in Deutschland ist vielleicht auch dem Umstand geschuldet, dass die (Post-)DDR keinen Politiker vom Schlage Vaclav Havels hervorgebracht hat - der zum "Freiheitshelden" gewordene Künstler, der sich den Freiheitsgedanken aufopferte (und natürlich siegte), zum Politiker wurd und somit sich grundlegend von allen bekannten Berufspolitikern in Deutschland unterscheidet. Ein intelektueller/Künstler als Präsident würde in Deutschland zwar nie möglich sein, doch die Vorstellung hat Ihren Reiz.