20061227

Standort Tschechien

Was heute noch als großer Standortvorteil für Tschechien und die Slowakei angesehen wird, kann schon in nächster Zukunft zum Nachteil gegenüber anderen Wirtschaftsstandorten werden: Lohnkosten. Zu beachten ist jedoch, dass nicht nur sogenannte harte Standortfaktoren, wie die Lohnkosten, Auswirkungen auf die Standortentscheidung einer Firma haben, sondern auch weiche Faktoren, wie zum Beispiel der Faktor Bildung/Mentalität.
Und an dieser Stelle liegt auch weiterhin ein Vorteil des Standortes Tschechien/Slowakei, was aber auch besondere Investitionen im Bereich Bildung erfordert, möchte man auch weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben. Einen interessanten Artikel findet sich hierzu im Deutschlandradio: "Steigende Löhne in Tschechien und der Slowakei." (ganzer Artikel) Sendung als mp3 oder Flash.

Tschechien Online: Tschechien für Global Player weiter attraktiv

Wikpedia: harte und weiche Standortfaktoren

20061226

blutige Weihnachten

Wie jedes Jahr zu Weihnachten so verspeisen auch dieses Jahr Tschechen Karpfen am Weihnachtsabend. Bemerkenswert ist jedoch, dass viele Tschechen ihn gar nicht so sehr mögen und so wird er auch nur an Weihnachten zubereitet. Tage vor Weihnachten stehen dann große Behälter mit lebenden Karpfen inklusive Verkäufer in den Straßen und noch lebende Karpfen wir dann vor den Augen des Kunden kurzerhand geköpft. Gegen diese relative blutige Tradition gehen nun Tierschützer vor, über die der Südwestdeutsche Rundfunk SWR.de: "Tierschützer kämpfen gegen "Karpfenmassager"

Links: bloodychristmas.eu
Radio Bremen: Karpfenschlachten in Tschechien
Wikpedia - Karpfen
Karpfenrezepte

20061221

Unbekannt und doch vertraut


Neue Züricher Zeitung:
Robert-Walser-Ausstellung in Prag

"Nach Frankfurt und Berlin erreichte jetzt die Ausstellung zum fünfzigsten Jahrestag des Todes von Robert Walser auch Prag." (ganzer Artikel)

Deutschlandradio Kultur zum 50. Todestag von Robert Walser: Unsagbares Weltempfinden

Wiener Zeitung: Robert Walser - Große Literatur aus der Mansarde

20061220

"Die Rache der Unterschätzten"

Einen sehr interessanten Kommentar von Wolfgang Böhm zum Verhältnis der Österreicher zu ihren östlichen Nachbarn, findet sich sich heute in der presse.com. Hier bestätigt sich auch mein Eindruck von der noch sehr vorurteilsbehafteten Sicht einiger Österreicher auf Ihre "armen" Nachbarn.
Als Fazit steht: "Zeit also zum Umdenken: Die armen Nachbarn sind nicht mehr arm. Sie sind nicht mehr auf miese Jobs in Österreich angewiesen, sondern werden bald nur noch als Touristen kommen - oder auch nicht. Sie werden sich leisten können, selbst ihre Wirtschaftspartner zu wählen - und es ist fraglich, ob sie dann gerade auf jene zurückgreifen, die ihnen mit einem versperrten Arbeitsmarkt, verweigerten Verkehrsanbindungen und einer unüberwindbaren Ausländerfeindlichkeit gegenüber getreten sind." (ganzer Kommentar)

Wiener Zeitung: Das Wohlstandsgefälle zwischen alten und neuen EU-Mitgliedern bleibt weiterhin groß (ganzer Artikel)


Schlimmer Butterfinger!

Butter ist nicht gleich Butter. Auch wenn Butter draufsteht, heißt es noch lange nicht, dass es für eine Butter reicht. Dass die Begeisterung für Europa in Tschechien rapide abnehmen wird, kann man ab 01.01.2007 live an jedem Butterregal in allen Supermärkten und Potravinys beobachten, denn die berühmte tschechische "Aufstrichbutter" "pomazánkové maslo" darf sich aufgrund des zu gringen Fettgehalt nicht mehr Butter nennen. Alle schockierenden Details und die dunklen Hintermänner aus der Fettindustrie, die hinter diesem Anschlag auf die tschechische Butterkultur stecken, finden Sie in der Berliner Umschau.
(ganzer Artikel)

Zitat des Tages: "Der Böhmisch-Mährische Molkereiverband von „pomazankove maslo“ bedauert „dieses Eingreifen in die tschechischen Traditionen und Gewohnheiten“ und vermutet, dass die Fettproduzenten hinter dieser Intrige stecken, „denen unsere Aufstrichbutter immer ein Dorn im Auge war“. (siehe Artikel oben)

20061217

royal boredom

Ich persönlich bin schon mehr als gelangweilt von der anhaltenden, unglaublich unfähigen Posse einer ungewollten Regierungsbildung in Tschechien. Wer noch immer nicht genug hat oder zum ersten Mal davon hört oder einfach nur eine schöne Zusammenfassung benötigt, findet in Die Welt einen aktuellen Artikel. Falls sich jemals ein tschechischer Politiker über Politikverdrossenheit beschweren sollte, erinnert man ihn hoffentlich an diese "unendliche Geschichte". (ganzer Artikel)

Die neuesten Scheinentwicklungen:

tschechien-online.org: ODS-Chef Mirek Topolánek verhandelt derzeit mit Christdemokraten und Grünen über eine Koalition
Vertrauensabstimmung über Regierung bis Januar
derStandard.at: AKW Temelin wird Thema bei Koalitionsverhandlungen - Grüne für zeitweilige Abschaltung

20061214

Claus No More

Die Angst der weihnachtlichen Überfremdung hat jetzt auch Tschechien erreicht. Nachdem in Holland schon die Angst um Sint Klaas umgeht, erreicht die Angst um den Ježíšek (kleiner Jesus, Christkind) nun auch das beschauliche "land of knödel und beer". So berichtet diepresse.com aus Österreich: "Man wolle das Jesuskind als ein Symbol der tschechischen Weihnachten retten. Zwar wird betont, dass der Santa Claus als ein weltweites Symbol der Weihnachten eine wichtige Position hat. Doch man wolle in diesem Sektor die negativen Globalisierungsfolgen verhindern." Passend dazu gibt es natürlich auch einen Webauftritt: www.anti-santa.cz

weitere Artkel hierzu: Santa Claus go home!
Anti-Santa campaign
aus Norwegen: Anti Santa Liberation Army

real hot news: Nokolaus als frivole Werbefigur in Prag

20061206

grenzüberschreitende Lokalprostitution

Viele Touristen, die mit dem Auto nach Tschechien einreisen, gewinnen als erstes den Eindruck, dass es sich bei Tschechien um ein Land der Prostitution handelt. Wenn man nicht die Möglichkeit hat zu differenzieren, kann hier in Bild von Tschechien entstehen, dass nur für die Grenzregion zu Deutschland und Österreich gilt. Auch sollte man sich darüber im Klaren sein, dess Ursache für die Prostitution in diesen Grenzgebieten ist nicht das Angebot, sondern die Nachfrage von Männern aus Deutschland und Österreich. So berichtet heute die Berliner Zeitung. Dieses Problem wird z. B. nicht so von staatlicher Seite wahr genommen, "Die Regierung in Dresden (Bundesland Sachsen Anm.) stellt die Prostitution als lokales Problem der Tschechen dar", sagt Schauer. Die Ignoranz der Politiker ärgere sie, schließlich trage Deutschland Verantwortung. "Unser Land liefert die Sextouristen, ohne die wir diese Bordelle an der Grenze nicht hätten."Einen aktuellen Artikel hierzu findet sich heute in der Berliner Zeitung. weiter ...

Links:
Wikpedia - Prostitution
Süddeutsche Zeitung - Billiger Sprit, billiges Essen, billiger Sex
Radio Prag - Prostitution in Tschechien - bald ein ordentlicher Beruf?

20061205

politisches Anti-Weihnachtsmärchen

Wenn Zwei sich streiten, freut sich oft ein Dritter. Dieses trifft zur Zeit leider nicht auf die Gespräche zur Regierungsbildung in Tschechien zwischen den beiden großen Parteien (CSSD und ODS) zu. Vielmehr scheint sich eine Posse aus Scheinverhandlungen, unbedingter Machterhaltung und gegenseitiges Misstrauen zum Anti-Weihnachtsmärchen ohnen Happy-End auf der politischen Bühne Tschechiens mit großem Erfolg und nicht endenzuwollender Langeweile zu etablieren. Dazu berichtet die Welt...(mehr)