20070215

Götterbote

Vielen Pragbesuchern fällt auf, dass sehr viele obdachlose Menschen in Prag leben. Besonders in den Nachtstaßenbahnen sind Sie zu finden, wenn oft die Straßenbahn, der einzige halbwegs warme Ort ist, um die Nacht zu verbringen. Nicht zu vergessen ist, dass die Winter in Prag, mit Ausnahme von diesem vielleicht, besonders kalt ein können. Über ein besondere Einrichtung für Obdachlose berichtet heute die net tribune: "Das Schiff heißt "Hermes" wie der Götterbote, und für viele Obdachlose in Prag bringt es eine gute Nachricht: 250 Schlafplätze stehen dort für Menschen zur Verfügung, die bei der postkommunistischen Liberalisierung auf der Strecke geblieben sind. "Für mich ist es das Paradies", sagt der 22-jährige David Stojka, einer der ersten, die im Februar für ein paar Nächte eine warme Mahlzeit, ein Bett und ein Dach - oder Deck - über dem Kopf fanden. "Wir glauben, dass dies das erste schwimmende Obdachlosenasyl in Europa ist", meint Jiri Janecek, rechtsgerichteter Stadtrat der tschechischen Hauptstadt und Beauftragter für Soziale Angelegenheiten." (ganzer Artikel)

zum Thema

Radio Prag 22.01.2007: "Deutlicher weniger Geld für sozialen Wohnungsbau in Tschechien.
In diesem Jahr werden deutlich weniger Gelder für den sozialen Wohnungsbau in Tschechien bereitstehen als noch 2006. So sinkt die Summe, die den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt wird von 1,4 Milliarden Kronen (50 Millionen Euro) auf nur mehr 800 Millionen Kronen (28 Millionen Euro). Hintergrund für den Rückgang sind Kürzungen, die im Haushalt vorgenommen wurden. Dabei überstieg im vergangenen Jahr die Nachfrage das Angebot um rund ein Fünftel."


aus "Ist der schwejksche Humor noch zu retten?" (tschechien-portal.info): "Die Unmöglichkeit der Durchführung einer Transformation in der versprochenen Geschwindigkeit macht gerade den ehemaligen Premierminister Václav Klaus zur Zielscheibe neuer Witze, er wird zum Sinnbild der neuen, die Gesellschaft prägenden sozialen Spaltungen: Ein Obdachloser im Park beim Hauptbahnhof ißt Gras. Kommt Havel vorbei, sieht ihn und gibt ihm 5000 Kč (Kronen): „Kaufen Sie sich etwas zum Essen.“ Der Obdachlose will gerade losgehen, um sich etwas zu Essen zu kaufen, da sieht er Václav Klaus kommen. So beginnt er wieder Gras zu essen. Klaus hält tatsächlich an und gibt ihm 10 Kč: „Fahren Sie nach Smíchov (Stadtteil von Prag), dort gibt es besseres Gras.“

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