20070116

Bob und Bobek

Man gewinnt oft den Eindruck, wenn es um die tschechisch-österreichischen Beziehungen geht, dass sich hier zwei Verwandte begegnen, die sich nach langer Zeit wiedergetroffen haben, ihre eigenen Erfahrungen gesammelt haben und ihren Weg als den "richtigeren"betrachten.


Vom Anderen möchte man alles hören, nur keine gutgemeinten Ratschläge. Dieses trifft besonders auf das Thema Atomkraft zu. Österreich, das einzige Land, dass ein Atomkraftwerk gebaut hat und nie in Betrieb genommen hat und die Tschechen mit Ihrem Atommeiler Temelin, das "atomare Schreckgespenst", erbaut, aus tschechischer Sicht,mit den berühmten "goldenen Händen". Und so kann es schnell zu einer Karrierefalle für Politiker in Tschechien werden, sich zu diesem Thema, anscheinend zu sehr auf österreichische Seite zu stellen und den Ausbau der Atomkraft nicht zu befürworten oder gar gegen Atomkraft zu sein. Selbst der tschechische Präsident hat Angst um sein Land, wenn er einen Politiker (Karl Schwarzenberg) mit vermeintlich zu großer Nähe zu Österreich zum Außenminister ernennen muss.
Die Tschechische Bildungsministerin Dana Kuchtova hat nur ein "harmloses" Interview mit der Passauer Presse geführt, in dem Sie sich gegen den weiteren Ausbau der Atomkraft ausgesprochen hat und schon setzen die Reflexe ein...
"Einen völligen Ausstieg aus der Atomkraft hält sie selbst dann nicht für realistisch, wenn sich die am Dienstag angelobte Regierung wider Erwarten vier Jahre im Amt halten sollte. Aber den Ausstieg „vorbereiten“, das will sie. In der Zeitung „Pravo“ musste sie sich gar den Vorwurf der „Kollaboration“ mit dem gegen Temelin kämpfenden Österreich gefallen lassen." (ganzer Artikel in der Passauer Neuen Presse)

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