Der Film "Das Leben der Anderen" ist in Tschechien diesen Monat erfolgreich in den Kinos gestartet. In dem Drama, das in der von Stasi-Spitzeln durchsetzten Kulturszene Ost-Berlins spielt, zeigt noch einmal explizit die menschenverachtenden Züge und deren Auswirkungen auf die Menschen dieses Staates, vor allem auf derer, die sich nicht anpassen wollten. Besonders dieses für Thema scheint ein großes Interesse in Tschechien zu bestehen, denn vergleichbare tschechische Filme zu dieser Thematik gibt es in Tschechien nicht.
Im Gegensatz zu Deutschland besteht in Tschechien auch keine Behörde oder Institution zur Aufarbeitung dieser Zeit. Die Eliten wurden auch nicht wie in Ostdeutschland ersetzt durch Beamte, Politiker usw. aus Westdeutschland.
Am 18. - 19.1.2007 fand in der Tschechischen Botschaft in Prag zu diesem Thema eine Konferenz statt, über die Radio Prag berichtet. "Es gibt keine Institution wie die Birthler-Behörde in Deutschland, bzw. die Gauck-Behörde, wie sie früher hieß. Die Schaffung einer solchen Institution wurde dann auch von Historikern wiederholt gefordert. Es könne nicht sein, hieß es, dass diejenigen, die für das Leid vieler Menschen verantwortlich sind, heute als ehemalige Staatsbeamte hohe Renten beziehen, während die Opfer, auch finanziell, immer noch unter den Folgen zu leiden haben." (ganzer Artikel)
So das auch zu vermuten ist, dass an der Aufarbeitung dieser Zeit ein gewisser Bedarf besteht. Vielleicht kann dieser Film dazu beitragen, dass dieses Thema mehr öffentliche Aufmerksamkeit erhält und nicht nur Thema einer "Elitendiskussion" bleibt.
Links:
Tschechische Botschaft in Berlin: Konferenz "Auseinandersetzung mit der totalitären Vergangenheit"
"Das Leben der Anderen" - offizielle Homepage - Wikpedia
tsch. Filmkritik zu "Životy těch druhých" (Das Leben der Anderen)
20070124
20070122
Alles nach Drehbuch?
Dass es sich vielleicht doch um einen "Hütchenspielertrick" (Siehe vorheriger Blog)bei der Bestätigung der neuen Regierung von Premier Topolanek handeln könnte, findet sich heute in Tschechien Online.
Der persönliche Berater von Topolanek, der wahrscheinlich auch Regierungsmitgleid werden soll, hatte in einem heimlich aufgezeichneten Gespräch mit einer Journalistin der Zeitung Mlada Fronta hierüber eine Aussage getätigt:
"Marek Dalík (der persönliche Berater des Premiers) hatte zuletzt Ende November vergangenen Jahres für Schlagzeilen gesorgt wegen einem Gespräch, das er mit Reportern von der Tageszeitung Mladá fronta Dnes geführt hatte und das diese mit versteckter Kamera aufgezeichnet und später veröffentlicht hatten. Dalík hatte in dem Gespräch gesagt, dass die ODS die Verhandlungen über die Regierungsbildung mit der ČSSD nur zum Schein führe und in Wirklichkeit versuche, einige ČSSD-Abgeordnete "zu angeln", also auf die Seite der ODS zu ziehen. Im Hinblick auf die Tatsache, dass die Regierung Topolánek die Vertauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer am Freitag nur gewinnen konnte, weil zwei sozialdemokratische Abweichler sich der Stimmabgabe enthielten, sprechen Vertreter der ČSSD daher von der Umsetzung von "Dalíks Drehbuch". (ganzer Artikel)
Man kann nur hoffen, dass die beiden Abgeordneten aus Überzeugung für die neue Regierung gestimmt haben, denn man kann sehr leicht den Eindruck gewinnen, dass nicht nur die politische Vernunft entscheidend bei Ihrem Wahlverhalten war.
oberes Foto: links der Berater Marek Dalík und rechts an der Hand Premierminister Marek Topolanek
"ODS - Persönliche Partei Daliks - Untertitel: Wir sind auf dem richtigen Weg, kleiner Mirek"
Der persönliche Berater von Topolanek, der wahrscheinlich auch Regierungsmitgleid werden soll, hatte in einem heimlich aufgezeichneten Gespräch mit einer Journalistin der Zeitung Mlada Fronta hierüber eine Aussage getätigt:
"Marek Dalík (der persönliche Berater des Premiers) hatte zuletzt Ende November vergangenen Jahres für Schlagzeilen gesorgt wegen einem Gespräch, das er mit Reportern von der Tageszeitung Mladá fronta Dnes geführt hatte und das diese mit versteckter Kamera aufgezeichnet und später veröffentlicht hatten. Dalík hatte in dem Gespräch gesagt, dass die ODS die Verhandlungen über die Regierungsbildung mit der ČSSD nur zum Schein führe und in Wirklichkeit versuche, einige ČSSD-Abgeordnete "zu angeln", also auf die Seite der ODS zu ziehen. Im Hinblick auf die Tatsache, dass die Regierung Topolánek die Vertauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer am Freitag nur gewinnen konnte, weil zwei sozialdemokratische Abweichler sich der Stimmabgabe enthielten, sprechen Vertreter der ČSSD daher von der Umsetzung von "Dalíks Drehbuch". (ganzer Artikel)
Man kann nur hoffen, dass die beiden Abgeordneten aus Überzeugung für die neue Regierung gestimmt haben, denn man kann sehr leicht den Eindruck gewinnen, dass nicht nur die politische Vernunft entscheidend bei Ihrem Wahlverhalten war.
oberes Foto: links der Berater Marek Dalík und rechts an der Hand Premierminister Marek Topolanek
"ODS - Persönliche Partei Daliks - Untertitel: Wir sind auf dem richtigen Weg, kleiner Mirek"
20070121
Neue Regierung bestätigt
Am ehesten auf den Punkt trifft es Der Tagesspiegel, der von einem "Hütchenspieltrick" spricht, der der politischen Krise, mit der Wahl der neuen Minderheitsregierung von Premier Topolanek, ein Ende setzt. Durch die Enthaltung zweier Abgeordneter der oppositionellen Sozialdemokraten (CSSD) wurde die Regierung in Ihrem Amt bestätigt. Jedoch bleiben Fragen nach deren Motiven weiterhin offen: " Gerätselt wird in Prag, warum der langjährige Gynäkologe Michal Pohanka und sein Parteigenosse Milos Melcak so plötzlich zum Geburtshelfer des Mitte-Rechts-Bündnisses wurden. War es "Verrat, Heuchlerei, Korruption", wie Oppositionsführer Jiri Paroubek (CSSD) vermutet? Oder wollten die Abweichler tatsächlich nach 230 Tagen bloß "die innenpolitische Agonie beenden", wie sie beteuerten?"
Die Tagesschau spricht von "Erfolg mit Beigeschmack". Auch spielte eine gewisse politische Unzufriedenheit eines Abweichlers der CSSD eine Rolle. So schreibt Tschechien Online: "Von den beiden Abweichlern fehlte der Abgeordnete Michal Pohanka während der gesamten heutigen Debatte, Miloš Melčák wiederum verließ kurz vor der Vertrauensabstimmung den Sitzungssaal. Zuvor hatte er jedoch in einer flammenden Rede unter dem Applaus der Regierungskoalition den ČSSD-Vorsitzenden Jiří Paroubek scharf angegriffen." Deren Situation hatte sich vor allen Dingen nach deren Ankündigung, das politische Lager zu "wechseln" zunehmend verschlechtert, so schreibt Der Tagesspiegel: "Offene Anfeindungen gegen die beiden Überläufer beherrschten die Debatte im Abgeordnetenhaus. „Schäm dich, du Verräter“, skandierten mehrere Sozialdemokraten, als einer ihrer ehemaligen Parteifreunde das Wort ergriff. Die beiden Abgeordneten saßen während der Sitzung in den Reihen der ODS, damit sie vor verbalen Angriffen aus ihrem eigenen Lager geschützt waren. Bereits in den vergangenen Tagen hat einer der Überläufer mehrere Morddrohungen bekommen und stand zwischenzeitlich unter massivem Polizeischutz."
Es stellt sich natürlich die Frage, wie effektiv eine Minderheitsregierung arbeiten kann, die auf die Tolerierung von zwei Abgeordneten der Opposition angewiesen ist. Wie sollen Mehrheitsentscheidung für die Verabschiedung von Reformen zu Stande kommen, ohne dass der politische Preis durch notwendige Zugeständnisse diese Reformen wieder Ihrer Wirkung entziehen. Es wird sich jetzt zeigen, ob der Wille zur Macht den Premierminister Topolanek gezeigt hat verbunden ist, mit dem Willen zu Reformen und das Regieren bei dieser fragilen Mehrheit nicht zum Selbstzweck verkommt, als Macherhalt zum Machterhalt.
Der Tagesspiegel: "Hütchenspielertrick" beendet Krise
Tschechien Online: Regierung in Tschechien von Abgeordnetenhaus bestätigt
Der Tagesspiegel: Überläufer küren in Prag Sieger
tagesschau.de: Erfolg mit Beigeschmack
Die Tagesschau spricht von "Erfolg mit Beigeschmack". Auch spielte eine gewisse politische Unzufriedenheit eines Abweichlers der CSSD eine Rolle. So schreibt Tschechien Online: "Von den beiden Abweichlern fehlte der Abgeordnete Michal Pohanka während der gesamten heutigen Debatte, Miloš Melčák wiederum verließ kurz vor der Vertrauensabstimmung den Sitzungssaal. Zuvor hatte er jedoch in einer flammenden Rede unter dem Applaus der Regierungskoalition den ČSSD-Vorsitzenden Jiří Paroubek scharf angegriffen." Deren Situation hatte sich vor allen Dingen nach deren Ankündigung, das politische Lager zu "wechseln" zunehmend verschlechtert, so schreibt Der Tagesspiegel: "Offene Anfeindungen gegen die beiden Überläufer beherrschten die Debatte im Abgeordnetenhaus. „Schäm dich, du Verräter“, skandierten mehrere Sozialdemokraten, als einer ihrer ehemaligen Parteifreunde das Wort ergriff. Die beiden Abgeordneten saßen während der Sitzung in den Reihen der ODS, damit sie vor verbalen Angriffen aus ihrem eigenen Lager geschützt waren. Bereits in den vergangenen Tagen hat einer der Überläufer mehrere Morddrohungen bekommen und stand zwischenzeitlich unter massivem Polizeischutz."
Es stellt sich natürlich die Frage, wie effektiv eine Minderheitsregierung arbeiten kann, die auf die Tolerierung von zwei Abgeordneten der Opposition angewiesen ist. Wie sollen Mehrheitsentscheidung für die Verabschiedung von Reformen zu Stande kommen, ohne dass der politische Preis durch notwendige Zugeständnisse diese Reformen wieder Ihrer Wirkung entziehen. Es wird sich jetzt zeigen, ob der Wille zur Macht den Premierminister Topolanek gezeigt hat verbunden ist, mit dem Willen zu Reformen und das Regieren bei dieser fragilen Mehrheit nicht zum Selbstzweck verkommt, als Macherhalt zum Machterhalt.
Der Tagesspiegel: "Hütchenspielertrick" beendet Krise
Tschechien Online: Regierung in Tschechien von Abgeordnetenhaus bestätigt
Der Tagesspiegel: Überläufer küren in Prag Sieger
tagesschau.de: Erfolg mit Beigeschmack
20070119
Reaktion auf Stoibers Rücktritt
Einen interessanten Kommentar zum Rücktritt von Ministerpräsident Stoiber findet sich in der tschechischen Tageszeitung Lidove Noviny (Tschechien), der auch das angespannte Verhältnis zwischen dem bayrischen Ministerpräsidenten zu seinen Nachbarn aus tschechischer Sicht charakterisiert: "Edmund Stoiber bereiste die ganze Welt, nur ausgerechnet in Bayerns Nachbarland Tschechien war er nie zu einem offiziellen Besuch. Denn stolz und mit vollem Einsatz hat er sich stets seiner Rolle als "Schutzherr der Nachkriegsvertriebenen" gewidmet. (...) Es wird Zeit, den Weg aus München nach Prag zu finden." (ganzer Kommentar in tsch.)
20070118
Gangster Monster Spießgesellen
Über den sogenannten "Monsterprozess" in Prag berichtet die Sueddeutsche Zeitung. Eine krimeinelle Vereinigung, der auch Polizisten einer Einheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens angehöre, hat seit 1996 Straftaten, angefangen bei Banküberfällen bis zur Erpresseung, begangen. 36 Angeklagten wird nun der Prozess gemacht. "Seit langem schon finden derartige Vorgänge in Tschechien starke Beachtung, ebenso wie die Aktivitäten mehrerer mutmaßlicher Wirtschaftsverbrecher, die sich auf die Seychellen und die Bahamas geflüchtet haben. Aus Sicht vieler Bürger gehören diese Vorkommnisse zu den vielen Enttäuschungen, die mit der Einführung der Marktwirtschaft und der Demokratie verbunden waren. Die Geheimdienstbehörde BIS hatte unlängst erklärt, in Tschechien greife das Organisierte Verbrechen immer stärker auf die Justiz, die Polizei und den Öffentlichen Dienst über, vor allem in der Provinz. Es würden auch Parlamentsabgeordnete unter Druck gesetzt, um die Gesetzgebung zu beeinflussen." (ganzer Artikel)
Von Überläufern und Drüberschießern
In Prag wird eine neue Partie der Elitesportart "Regierungsbildung" ausgetragen. Mit von der Partie ist der Spielführer vom 1.FC IchwillandieMacht Premierminister Topolanek mit seinen Mannschaftskollegen von den Grünen und der KDU/CSL. Auf der gegenüberliegenden Seite hat sich das Team des 1.FC IchwillanderMachtbleiben von Ex-Premierminister Paroubek von der CSSD, dem 2. der letzten Parlamentswahlmeisterschaft, sowie seinen Mitspieler aus der ganz linken Ecke, den Kommunisten der KSCM, aufgestellt. In der Hoffnung einmal siegreich vom Platz zu gehen, hat sich die Mannschaft vom 1.FC IchwillandieMacht, so munkelt man in der politischen Sportpresse, Unterstützung zweier Mitspieler vom 1.FC IchwillanderMachbleiben gesichert, die bei der entscheidenden Elfmeterabstimmung, absichtlich daneben schießen sollen.
Foul oder nicht Foul? Diese Frage lässt sich vom "unparteiischen" Präsidenten wohl nicht genau beantworten. Wir freuen uns zumindest auf die nächste Verlängerung ...
Etwas sachlicher über das Spiel heute berichten Der Tagesspiegel , Tschechien Online, die OÖNachrichten und die Wiener Zeitung. diepresse.com: "Verrat" und "Betrug" an der Moldau
Des Diktators neue Kleider
Die ARD berichtet heute über nordkoreanische Arbeiterinnnen in einer tschechischen Textilfirma, die 70% ihres Lohnes an den nordkoreanischen Staat überweisen müssen, somit ausgebeutet werden und auch in Ihren Freiheitsrechten durch die Überwachung der nordkoreanischen Botschaft eingeschränkt sind.
Es stellt sich hier die Frage, ob die geplante Entlassung der Frauen, als Zeichen dafür, dass diese Art der "Frohnarbeit" in der Eu nicht akzeptiert wird, deie einfachste und beste Lösung darstellt, bei dem das Schicksal der Frauen scheinbar völlig außer acht gelassen wird. So sagt die grüne Europa-Abgeordnete Elisabeth Schroedter, dass die Bedingungen, unter denen die Frauen in Tschechien arbeiten müssten, seien ein Verstoß gegen internationales Recht. Dass das Unternehmen die Frauen nun entlasse, sei richtig: "Das ist vielleicht erst mal für die Frauen bitter, aber es ist nach außen hin ein deutliches Zeichen: Fronarbeit wird bei uns in der EU nicht geduldet." (ganzer Artikel)
zum Hören als Windows Media Stream (alternativer Link)
Links:
Wikpedia: Nordkorea
AI - Bilder einer inszenierten Welt
Es stellt sich hier die Frage, ob die geplante Entlassung der Frauen, als Zeichen dafür, dass diese Art der "Frohnarbeit" in der Eu nicht akzeptiert wird, deie einfachste und beste Lösung darstellt, bei dem das Schicksal der Frauen scheinbar völlig außer acht gelassen wird. So sagt die grüne Europa-Abgeordnete Elisabeth Schroedter, dass die Bedingungen, unter denen die Frauen in Tschechien arbeiten müssten, seien ein Verstoß gegen internationales Recht. Dass das Unternehmen die Frauen nun entlasse, sei richtig: "Das ist vielleicht erst mal für die Frauen bitter, aber es ist nach außen hin ein deutliches Zeichen: Fronarbeit wird bei uns in der EU nicht geduldet." (ganzer Artikel)
zum Hören als Windows Media Stream (alternativer Link)
Links:
Wikpedia: Nordkorea
AI - Bilder einer inszenierten Welt
20070117
Taxi Taxi
Fast schon einen legendären Ruf auch außerhalb Tschechiens, genießen die Prager Taxifahrer. Da es sich hier eherum einen durchschnittlich bis unterdurchschnittlichbezahlten Beruf handelt, scheuen die Taxifaherer nicht davor zurück gelegentlich Ihren Gästen aus der ganzen Welt, immer etwas mehr zu berechnen. Man vermutet, umso weiter entfernt das Heinatland des betrogenen Kunden von Prag entfernt liegt, umso höher ist auch der "Zuschlag", den er statt des regulären Preises zahlen muss.
Aktuell berichtet die Sächsische Zeitung Online: "Auch der Prager Oberbürgermeister Pavel Bem war bei mehreren Selbstversuchen, bei denen er sich als Tourist verkleidet hatte, prompt wie jährlich tausende Prag-Besucher mit überhöhten Fahrpreisen betrogen worden."
Tips für taxifahrende Pragbesucher:
Prager Informationsdienst - Thema Taxi
prag-cityguide.de: die Grundregeln des Taxifahrens
Prag Stadtführer: Taxibenutzung in Prag
20070116
Bob und Bobek
Man gewinnt oft den Eindruck, wenn es um die tschechisch-österreichischen Beziehungen geht, dass sich hier zwei Verwandte begegnen, die sich nach langer Zeit wiedergetroffen haben, ihre eigenen Erfahrungen gesammelt haben und ihren Weg als den "richtigeren"betrachten.
Vom Anderen möchte man alles hören, nur keine gutgemeinten Ratschläge. Dieses trifft besonders auf das Thema Atomkraft zu. Österreich, das einzige Land, dass ein Atomkraftwerk gebaut hat und nie in Betrieb genommen hat und die Tschechen mit Ihrem Atommeiler Temelin, das "atomare Schreckgespenst", erbaut, aus tschechischer Sicht,mit den berühmten "goldenen Händen". Und so kann es schnell zu einer Karrierefalle für Politiker in Tschechien werden, sich zu diesem Thema, anscheinend zu sehr auf österreichische Seite zu stellen und den Ausbau der Atomkraft nicht zu befürworten oder gar gegen Atomkraft zu sein. Selbst der tschechische Präsident hat Angst um sein Land, wenn er einen Politiker (Karl Schwarzenberg) mit vermeintlich zu großer Nähe zu Österreich zum Außenminister ernennen muss.
Die Tschechische Bildungsministerin Dana Kuchtova hat nur ein "harmloses" Interview mit der Passauer Presse geführt, in dem Sie sich gegen den weiteren Ausbau der Atomkraft ausgesprochen hat und schon setzen die Reflexe ein...
"Einen völligen Ausstieg aus der Atomkraft hält sie selbst dann nicht für realistisch, wenn sich die am Dienstag angelobte Regierung wider Erwarten vier Jahre im Amt halten sollte. Aber den Ausstieg „vorbereiten“, das will sie. In der Zeitung „Pravo“ musste sie sich gar den Vorwurf der „Kollaboration“ mit dem gegen Temelin kämpfenden Österreich gefallen lassen." (ganzer Artikel in der Passauer Neuen Presse)
"Einen völligen Ausstieg aus der Atomkraft hält sie selbst dann nicht für realistisch, wenn sich die am Dienstag angelobte Regierung wider Erwarten vier Jahre im Amt halten sollte. Aber den Ausstieg „vorbereiten“, das will sie. In der Zeitung „Pravo“ musste sie sich gar den Vorwurf der „Kollaboration“ mit dem gegen Temelin kämpfenden Österreich gefallen lassen." (ganzer Artikel in der Passauer Neuen Presse)
20070115
Erinnerungskultur
Auch weiterhin wird die deutsch/tschechische Gegenwart u. a. von der Vergangenheit bestimmt. Einen wirklich interessanten Beitrag hierzu liefert Prof. Dr. Helmut Köser in seiner Rede zur Eröffnung der 8. Tschechisch-Deutschen Kulturtage in Dresden/Usti nad Labem am 27. Oktober 2006.
"Unterschiedliche Erinnerungskulturen beeinflussen auch heute noch unsere Beziehungen: 60 Jahre nach dem Kriegsende werden Okkupation und Vertreibung immer noch aus der Perspektive der Opfer gesehen. Es gab und gibt jedoch andere Optionen für die kulturelle Erinnerung. Dies möchte ich am Beispiel von drei Persönlichkeiten aus dem deutsch-tschechischen Kulturleben verdeutlichen." (ganzer Artikel)
Brücke/Most-Stiftung zur Förderung der deutsch-tschechischen Verständigung und Zusammenarbeit
deutsch-tschechisches Künstlersymposium Proudení-Strömungen
Schülerprojekt: Deutsch-Tschechische Spurensuche
Zeitzeugen Dialog: Jana Renée Friesová
20070105
Charta 77 und die Plastikleute
Die Mitteldeutsche Zeitung erinnert heute an die «Charta 77» vor 30 Jahren, mit denen 242 tschechoslowakische Bürger die sozialistische Staatsführung aufforderten, das von ihr mitunterzeichneten KSZE-Schlussdokuments über Menschenrechte umzusetzen. Dabei verstand sich die Gruppe, deren Name sich der Autor Pavel Kohout ausgedacht hatte, zunächst «nicht als Basis für oppositionelle Tätigkeit», wie es in einer Mitteilung hieß: «Wir wollen ... keine politischen Programme aufstellen, ... sondern einen konstruktiven Dialog mit der Staatsmacht führen.» (ganzer Artikel)
Wikpedia - Charta 77
Bundeszentrale für politische Bildung - "Normalisierung" und "Charta 77"
Radio Prag - Charta 77
20070104
Tschechischer Dynamo
Zukünftigen Bundesligafussball, auch wenn es nur die 2.Liga wäre, ist vielleicht ab nächster Saison in Teplice zu sehen. Der Dresdener Regionalligist Dynamo Dresden, ist bei einem möglichen Aufstieg auf ein Bundesligataugliches Stadion angewiesen, da aber dem Bau eines neuen Stadions oder der Sanierung des alten Rudolf-Harbig-Stadions noch einige Hürden vorstehen, hat der tschechische Erstligist FK Teplice angeboten sein Stadion, dass ca 45 min entfernt liegt, zu nutzen. Wenn da mal nichts zusammenwächst ... my chseme gól... (ganzer Artikel)
20070102
"Versöhnung beim Fensterputzen"
Eines der Hauptberührungspunkte zwischen Tschechien und Deutschland ist noch immer der Holocaust bzw. der 2.Weltkrieg. Eine ungewöhnliche Kostellation von zwei Überlebenden des Holocaust und eines jungen Deutschen besuchen Schulen in Deutschland und versuchen diese Zeit und Ihre Erlebnisse in Vergessenheit geraten zu lassen.
Radio Prag: Artur Radvansky - "Trotzdem habe ich überlebt"
"Michaela Vidláková und Artur Radvanský überlebten den Holocaust. Friedemann Bringts Großeltern liefen Hitler nach. Heute halten alle drei die Geschichte wach und warnen davor, Leid mit Leid zu vergleichen." (ganzer Artikel im Neuen Deutschland)
Links: zeitzeugen-dialog.de - Dr. Michaela Vidláková
Radio Prag: Artur Radvansky - "Trotzdem habe ich überlebt"
Schuldner Saddam Hussein
Wer noch nach einem zynischen Grund für die Hinrichtung von Saddam Hussein sucht, findet Ihn vielleicht in der Zahlungsmoral des damaligen Diktators gegenüber der CSSR, so berichtet Tschechien-Online über einen Rückblick der tschechischen Tageszeitung Mladá fronta Dnes: „Saddam, ein Freund der ČSSR, der nicht bezahlte“.
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