20070419

Cuneks Weisheiten

Eine Anleitung wie man sich am besten Sozialleistung in Tschechien erschleicht, veröffentlichte der Vorsitzende der Christdemokraten Jiri Cunek in einem Interview mit der tschechischen Bild-Zeitung "Blesk":

Die Schritte zum Erfolg:

1. Lassen Sie sich kräftig bräunen!

2. Veranstalten Sie mit Ihrer Familie einmal richtig Chaos!

3. Machen Sie ein Feuer auf dem Marktlatz Ihrer Heimatstadt!


Die Preisfragen: Welche Sprache müssen Sie noch beherrschen, um Punkt 1 - 3 erfüllen zu können?

Wen hat Herr Cunek als "Geschwür" bezeichnet, das "Dreck macht"?
Welche Bürger mit Mietrückstand hat Herr Cunek zwangsumsiedeln lassen?
Wem auf Anhieb keine Antworten einfallen, hat die Möglichkeit das Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdacht zu verfolgen, da Herr Cunek die Herkunft von fast einer halben Million Kronen (17.879 Euro) nicht erklären kann, die er von einer Immobilenfirma für die Bevorzugung bei einem Auftrag erhalten haben soll.

Den Blick frei auf den Zustand der tschechischen Gesellschaft und auf die politische Klasse machen die tschechische Zeitungen "Hospodarske noviny" und "pravo".
Zitiert von Radio Prag:

" ´Die Hospodarske noviny verweisen darauf, dass es dort, wohin Cunek - damals noch als Bürgermeister von Vsetin - die Roma umgesiedelt hat, nämlich nach Vidnava / Weidenau, dass es dort sogar ein "Weißer" schwer habe Arbeit zu finden. Weiter heißt es:
"Darüber hinaus ist Cuneks Ratschlag, sich zu bräunen, riskant: Zu stark gebräunten Tschechen könnte es leicht passieren, dass sie in Ostrava / Ostrau nicht mehr in die Restaurants gelassen werden (wie die drei Roma, die vergangene Woche eine Entschuldigung vor Gericht erstritten haben). Und zu stark gebräunten Tschechinnen könnte es passieren, dass der Arzt sie nach einer Entbindung sterilisiert, falls es ihm scheint, dass sie irgendwie schon ziemlich viele Kinder haben (wie Helena Ferencikova, der das nicht zu kommunistischen Husak-Zeiten, sondern im Jahre 2001 passiert ist). Cunek sollte den Leuten etwas empfehlen, was man sich - im Unterschied zur Hautfarbe - wirklich aussuchen kann. Zum Beispiel eine Mitgliedschaft bei den Christdemokraten. In den großen Parteien funktioniert schon ein Selbstreinigungs-Mechanismus. Aber bei den Christdemokraten kann man noch labern, was einem einfällt und dabei, mit einem polizeilichen Ermittlungsverfahren am Hals, in der Regierung sitzen. Die Partei lässt einen nicht fallen.'

Die linksliberale Tageszeitung Pravo lenkt den Blick von Jiri Cunek auf die gesamte tschechische Gesellschaft:
'Wie auch immer Vizepremier Cunek endet - ob mit einem Auftrittsverbot für die politische Bühne wegen rassistischer Äußerungen, oder im Gefängnis wegen Korruption oder - im Gegenteil - vielleicht sogar auf der Burg als Megafon für die einfachen, radikalen und beliebten Pseudo-Lösungen komplexer Probleme. Seine Rolle hat er schon erfüllt: Ohne es zu beabsichtigen, zeigt er beinahe umfassend, wie es um die tschechische Gesellschaft und die große Politik bestellt ist.' "
Quellen:

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